Seminar: Landwirtschaft im Globalen Süden. "Land grabbing" im Konfliktfeld unterschiedlicher Vorstellungen von Entwicklung

"Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung gehören ländliche Regionen als Schlüsselräume für Entwicklung wieder auf die politische Tagesordnung." Dieses Zitat des ehemaligen Entwicklungsministers Dirk Niebel aus dem Jahr 2010 lässt keine Zweifel: Landwirtschaft ist wieder "in". Doch woher kommt dieses plötzliche Interesse für die ländlichen Räume des Globalen Südens?

Antworten finden sich in einem Dokument des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit: "Ländliche Räume haben viele Funktionen. Sie sind Produktionsstandort für Nahrungs- und Futtermittel, aber auch für Agrarrohstoffe wie Baumwolle, Öl- oder Energiepflanzen. Sie tragen entscheidend zur Reinhaltung von Luft und Wasser sowie zum Erhalt der Biodiversität bei." Bei der Entwicklung der ländlichen Räume des Globalen Südens geht es also nicht nur um die Entwicklung des Globalen Südens, sondern auch um die Entwicklung des Globalen Nordens und die Lösung globaler Probleme. Die Äcker des Südens bekommen eine zentrale Bedeutung im Kampf gegen die sich zuspitzenden Energie-, Biodiversitäts-, Klima-, Nahrungsmittel-, Armuts-, Wirtschafts- und Finanzkrisen. Vor dem Hintergrund dieser jungen und völlig neuen Entwicklung hinterfragt das Seminar die Konzepte "Landwirtschaft" und "Entwicklung" und analysiert mögliche Zielkonflikte auf Grundlage des Ansatzes der Politischen Ökologie.

Dieses Seminar ist im Gesamtangebot des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz enthalten und als Maßnahme der Lehrerfortbildung beim Amt für Lehrerbildung (AfL) Hessen akkreditiert. Programmänderungen sind vorbehalten.

Friedtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im WBZ Ingelheim
Wilhelm-Leuschner-Straße 61
55218 Ingelheim am Rhein

Programm

13. Februar 2015