Südkoreanisch-afrikanische Beziehungen verdichten sich in den letzten Jahren insbesondere im Feld der Entwicklungszusammenarbeit. Afrikanische wie koreanische Partner betonen den „win-win“ Charakter der neuen Beziehungen, die sich längst nicht nur um Investitionen gegen Rohstoffe drehen, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit im Bildungs- und Kultursektor etablieren. So gilt in Südkorea der Export des eigenen Entwicklungsmodells als eine Chance „China in Afrika einzuholen“ und sich in der internationalen Staatengemeinschaft zu positionieren. Umgekehrt begrüßen die afrikanischen Partner die neuen Formen der Kooperation ausdrücklich. In fast allen Ländern des Kontinents wurden in den letzten Jahren „Looking East“-Policies ausgerufen wurden. Für afrikanische Länder ist Südkorea als Partner vor allem deshalb interessant, weil erstens die jüngere koreanische Entwicklungsgeschichte zu schnellem Wachstum und Modernisierung führte und zweitens die geteilte Erfahrung kolonialer Vergangenheit besondere Möglichkeiten partnerschaftlicher Zusammenarbeit verspricht.
Vor diesem Hintergrund untersucht dieses Projekt in Korea und den Schwerpunktländern der koreanischen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, Äthiopien und Kenia, neue Diskurse und gesellschaftliche Verhandlungsprozesse über Ideen und Praxis von Entwicklung. Im Mittelpunkt der Forschung stehen (neue) Akteure, (neue) Konzeptionen und Ziele von Entwicklung sowie (neue) gesellschaftliche Dynamiken, die in den konkreten lokalen Kontexten der Kooperation entstehen. Spezielles Augenmerk liegt dabei auf den entsprechenden Prozessen in den Feldern Bildung und Kultur.
Das Projekt will damit einen zentralen Beitrag zur Debatte über unterschiedliche Entwicklungskonzepte und –modelle sowie deren Umsetzung in Policies und Programme leisten. Mit seiner interdisziplinären Ausrichtung (Politikwissenschaft und Cultural Studies) und seinem auf zwei Kontinenten vergleichend angelegten Untersuchungsdesign will das Projektdarüber hinaus auch auf methodologischer Ebene nach Antworten auf die Frage suchen, wie neuere Prozesse der transregionalen Verhandlung von Entwicklung angemessen zu beschreiben zu verstehen sind.
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