(Halb-) Staatliche Unternehmen im Dienstleistungssektor spielen im Kontext kapitalistischer Entwicklungsprozesse häufig eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Bereitstellung essentieller Services für andere Unternehmen, etwa bei der Telekommunikation. Im Zuge zunehmender ausländischer Direktinvestitionen und der Ausdehnung der Agenda von Handelsabkommen verlieren diese Unternehmen ihre vormalige Binnenorientierung und werden in zwischenstaatliche Kooperationen einbezogen (zum Beispiel durch die Harmonisierung des nationalen regulativen Rahmens im Rahmen von Handelsabkommen). Das Projekt konzentriert sich auf südafrikanische und chinesische Parastatals im Banken- und Telekommunikationssektor. Erstens wird die politische Ökonomie, die Rolle von Institutionen und Mechanismen in den Sektoren in Südafrika und China analysiert. Neben den Motiven und Gemeinsamkeiten steht die Beschaffenheit der Unternehmen, deren nationale Interaktion und die sozio-ökonomische Auswirkungen (insbesondere auf Arbeitsbeziehungen) im Vordergrund. Zweitens fokussieren wir uns auf die Interaktion zwischen chinesischen und südafrikanischen Unternehmen, mit der Unterscheidung zwischen direkten Interaktionen (z.B. Investitionen), aber auch globalen Interaktionen (durch Regulierungsprozesse).
Das Ergebnis des Projektes wird ein interdisziplinärer Austausch zwischen den relevanten Disziplinen und die Weiterentwicklung der Forschung über die Rolle (halb-) staatlicher Unternehmen im Rahmen aktueller Kapitalismusmodelle sowie über die Rolle von Unternehmen in der internationalen Kooperation sein. Hierzu sollen durch Dozentenaustausche bzw. Gastaufenthalte die individuellen Forschungsergebnisse gebündelt werden und gemeinsame Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet und umgesetzt werden. Das Ergebnis des Kleinprojekts soll in verschiedenen Publikationen und Vorträgen im Rahmen des Gesamtprojektes präsentiert werden. Außerdem leistet es einen Beitrag vor allem auf der Mikroebene und analysiert Unternehmen als Akteure in der Afrika/Asien Interaktion.