Eine der wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahrzehnte in den Afrikanisch-Asiatischen Beziehungen ist die Beteiligung asiatischer Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Insbesondere in der von der Volksrepublik China (PRC) forcierten Art der EZ, zeigt sich eine klarer Unterschied zu den gegenwärtigen Projekten der OECD-Länder hinsichtlich der damit verbundenen Bedingungen, Auswahlkriterien und strategischen Sektoren.
 
Das Ziel dieses Projektes ist es, das Wesen der chinesischen EZ und deren Auswirkungen auf die ländliche Entwicklung in Afrika miteinander zu vergleichen. Aufgrund des starken politischen Einflusses der chinesischen EZ, beschäftigt sich das Projekt insbesondere mit den unterschiedlichen Merkmalen und Determinanten der Interventionen zwischen der Volksrepublik China (PRC) in Senegal und der Republik China (ROC, Taiwan) in Gambia.
 
Die Feldforschung in der Senegambia-Region ist dabei von besonderem Interesse, da sich hier eine regelrechte „Schlacht“ der EZ zwischen der PRC und ROC abspielt. Ferner bietet sich hier ein Vergleich an, da sich Senegal ist Gambia in Bezug auf verschiedene sozio-ökonomischen und kulturellen Aspekte zwar stark ähneln, sich aber in ihrer Außenpolitik, vor allem in Bezug auf die Anerkennung Taiwans, ebenso unterscheiden. Die Partnerschaft Gambias mit der ROC hat eine lange Geschichte, die bis heute anhält, während Senegal die diplomatischen Beziehungen zu Taipei bis zum Jahr 2005 aufrecht erhielt, diese aber aus Loyalität gegenüber der PRC in Folge fallen ließ.
 
Die wichtigsten Fragestellungen, die es in diesem Zusammenhang zu untersuchen gilt, sind:

• Was sind die Auswirkungen der PRC-EZ auf die ländliche Entwicklung in Senegal verglichen mit der damaligen EZ der ROC?
• Was war die Reaktion ROC-EZ für Gambia nach dem senegalesischen Wandel?
• Führen ROC und PRC eine „Entwicklungshilfeschlacht“ im Gebiet von Senegambia?
• Was sind die Auswirkungen der chinesischen Hilfe für die ländlichen Haushalte in Senegal und Gambia?